Nach Erhalt des Logins zur Onlinedatenbank haben wir durch die Kombination unserer Ziele mit den Möglichkeiten der Daten verschiedene Ideen entworfen. Durch verschiedene Analysewerkzeuge, welche uns die Onlinedatenbank anbot, konnten wir Schritt für Schritt das Verständnis für die Daten aufbauen. In einem Meeting mit dem Data Coach diskutierten wir die Realisierbarkeit der Ideen. Auch die Frage des Nutzens für den Kunden stand im Zentrum des Gesprächs. Die folgenden drei Ideen präsentierten wir in der Besprechung mit der SBB:
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Idee 1: Gründe für Verspätungen
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Idee 2: Fokus NEAT
Um Verspätungen auf dem Schienennetz reduzieren zu können, muss die Ursache analysiert werden. Daher entstand die Idee der Auswertung der Gründe für Verspätungen. Auch hier stellten wir uns die eine oder andere Frage: Kann ein Zusammenhang zwischen dem Verspätungsgrund und der Dauer der Verspätung festgestellt werden? Sind Ersatzzüge, Zugausfälle und Umleitungen Folgen von Verspätungen?
Der Kunde möchte gut informiert sein. Deshalb ermittelt die SBB Prognosen für Ankunfts- und Abfahrtszeiten. Wie präzise sind diese Prognosen? Kann durch eine entsprechende Visualisierung die Präzision verbessert werden? Für Umsetzung der Idee hätten wir an eine Gliederung der Verspätungen nach Gründen gedacht. Diese hätte man mit einer Visualisierung von den Auswirkungen der Verspätungen erweitern können. Auch eine Gliederung nach Strecken, Regionen, Tageszeit oder Tag waren Ideen. Da die Gründe der Verspätungen nicht auswertbar verfügbar waren, mussten wir die Idee über Board werfen.
Bei der zweiten Idee hätten wir uns auf einen gewissen Teilabschnitt des SBB Streckennetzes, nämlich der NEAT Basis Tunnel von Frutigen nach Raron, beschränkt. Mit dieser starken geographischen Einschränkung wollten wir die Aussagekraft erhöhen. Inwiefern beeinflussen sich die Pünktlichkeit der Züge und die Auslastung des NEAT Basistunnels gegenseitig? Können Verspätungen abgewartet werden? Für Walliser Pendler oder für den Tourismus wären solche Auswertungen interessant. Zudem könnte man zusätzlich zum Personenverkehr auch den Güterverkehr berücksichtigen. Diese Analyse sollten bei häufigen Nutzern der entsprechenden Strecke das Verständnis für allfällige Störungen und Unannehmlichkeiten erhöhen. Aufgrund der fehlenden Daten zum Güterverkehr und der Auslastung des NEAT Basistunnels mussten wir auch diese Idee auf unseren Notizzetteln streichen.
Idee 3: Problem der Anschlusszüge
Eine der wenigen Informationen, die ein Kunde bei der Zugverbindung nicht erhält, ist die Wahrscheinlichkeit, wie oft sich ein spezifischer Zug verspätet. Deshalb entstand folgende Idee: Die Reisenden müssen oft an Bahnhöfen umsteigen. Besonders ärgerlich dabei ist, das Verpassen des Anschlusszuges. Die Verspätung eines Zuges kann zu Wartezeiten an Bahnhöfen führen. Dabei stellten wir uns einigen Fragen: Inwiefern können solche Verspätungen abgewartet werden? Sind dabei Unterschiede zwischen Regional- und Fernverkehr festzustellen? Hat der Güterverkehr einen Einfluss? Werden in Zeiten mit hoher Auslastung der Züge eher Züge abgewartet? Ist die Frequenz auf bestimmten Strecken von Bedeutung? Welche Dauer der Verspätung wird noch abgewartet? Wir dachten in erster Linie an eine Darstellung des Liniennetzes mit den Anschlussmöglichkeiten. Der User soll die gewünschte Strecke eingeben können und dann Wahrscheinlichkeiten u. ä. basierend auf vergangenen Daten angezeigt bekommen.
Nach dem Meeting waren wir uns mit Frau Ryf einig, unseren Fokus auf die dritte Idee zu legen. Die ersten beiden Ideen waren aus verschiedenen Gründen nicht umsetzbar.
Auf den beiden folgenden Unterseiten wird der weitere Vorgang mit zwei ausprobierten Visualisierungstechiken beschrieben, wobei die erste Technik mit den "Parallel Coordinates mit Brushes" bald einmal verworfen wurde und auf dem Versuch der "Crossfilter-Technik" unsere Visualisierung aufgebaut wurde.